Weltenbrand
Ein Theatercollage über den ersten Weltkrieg mit Livemusik, Originaltexten, Fotos und Bildern von Otto Dix
Weltenbrand ist ein Versuch, das Unbegreifliche dieser europäischen Katastrophe fassbarer zu machen; die Annäherung an eine Generation, „die vom Kriege zerstört wurde, auch wenn sie den Granaten entkam“ (Erich Maria Remarque) .
Erzählt wird die innere und äußere Odyssee des deutschen „Jedermanns“ Adolf Reisiger, der sich, – wie die meisten seiner Generation -, kriegsbegeistert und ohne jegliche Ausbildung und Ahnung an die Westfront meldet, den Krieg er- und überlebt und schließlich, weil er den Irrsinn nicht mehr ertragen will, im Irrenhaus landet. Szenen des expressionistischen Romans „Heeresbericht“ von Edlef Köppen kontrastieren mit der Lyrik August Stramms, Briefen von Soldaten, Alltagssituationen und Fragmenten offizieller Militärkommuniqués. Das Bühnenbild besteht aus Projektionen wechselnder Motive, die sich aus zeitgenössischen Fotos, Feldpostkarten und Bildern von kriegsteilnehmenden Malern zusammensetzen. Die Idee zu diesem Projekt entstand, als Oliver Hermann vor einigen Jahren eine umfangreiche Sammlung von Feldpostkarten und anderen persönlichen Notizen seines im Ersten Weltkrieg gefallenen Urgroßvaters in die Hände fiel. Auf vergilbtem Papier, in hektisch hingeschriebenen Worten, offenbarte sich auf erschütternde Weise die Tragik eines jungen Mannes, der vier Jahre seines kurzen Lebens kreuz und quer durch unseren Kontinent gezogen ist und dabei vermutlich Tod und Vernichtung in unfassbarem Ausmaß erlebt hat. Dieser Krieg – überdeckt von dem nachfolgenden, tiefergreifenden – wird plötzlich sehr persönlich und nachspürbar.
Unterstützt von der Kulturbehörde Hamburg, Landeszentrale für politische Bildung, Konrad-Adenauer-Stiftung, Alfred-Töpfer-Stiftung, Auswärtiges Amt, Charles-und-Elly-Krüger Stiftung.
DIE SZENISCHE COLLAGE „WELTENBRAND“ wird seit April 2014 an jedem Ort aufgeführt, der sich in kritischem Erinnern mit dem Ersten Weltkrieg auseinandersetzt, z.B. in Museen, Gedenkstätten, Kirchen, Schulen, Bibliotheken und natürlich Theatern. Die drei Akteure agieren in den zur Verfügung gestellten Räumen mit eigener Licht- und Projektionstechnik.
Aufführorte u.v.a.: Ernst-Deutsch-Theater Hamburg, Junges Schauspielhaus Hamburg, Hanse Office Brüssel, Deutsche Botschaft Riga, Rotes Rathaus Berlin, Reichsparteitagsgelände Nürnberg und und und (Referenzen)
Dauer: 80 Minuten ohne Pause
Weitere Infos finden Sie auf der Projekthomepage www.axensprung-weltenbrand.de
Buchung:
axensprung | THEATER
Oliver Hermann
, Mail: o.hermann@gmx.de
Pressetimmen
„Atmosphärisch zuweilen auf das Äußerste verdichtet, ist ‚Weltenbrand‘ das wohl beklemmendste Stück Erinnerungsarbeit zum Ersten Weltkrieg, das Hamburg im Gedenkjahr 2014 zu bieten hat. Der Zivilisationsbruch jener mörderischen Jahre, er wird körperlich spürbar.
„Mit ganz wenigen Mitteln beweisen die drei Schauspieler Michael Bideller, Oliver Hermann und Markus Voigt unter der Regie von Erik Schäffler, dass eine kleine Form größtmögliche Wirkung erzielen kann, wenn das Zusammenspiel von Text-, Musik-, Klang- und Bildelementen dramaturgisch klug verzahnt wird.
„Sich an Edlef Köppens Roman ‚Heeresbericht‘ von 1930 orientierend und mit Fotos und Bildern angereichert, beispielsweise den irremachenden Zeichnungen von Otto Dix, mit historischen Reden, mit Musik und Ton, ist den drei Akteuren ein wahres Meisterwerk gelungen. Die Inszenierung, so dicht, dass sie unweigerlich fesselt, sie rüttelt auf.“
Team und Infos
Mit: Michael Bideller, Oliver Hermann, Markus Voigt
Regie: Erik Schäffler
Musik/Sounds: Markus Voigt
Dramaturgie, Technik: Michael Bideller
Bühnenanforderung
mindestens 8 mal 6 Meter, Höhe 4 m / Licht, Ton und Video bringen wir und bedienen wir selbst während der Vorführung.
Fotos: Marcella Braun